Sie stellten im Bildungszentrum BGE Aachen die Vielfalt des Handwerks und die zahlreichen Wege über Ausbildung und Umschulung vor: (v.r.) Sven Ohligschläger, Markus Kaufer und Wilhelm Grafen.
Handwerkskammer Aachen - Elmar Brandt
Sie stellten im Bildungszentrum BGE Aachen die Vielfalt des Handwerks und die zahlreichen Wege über Ausbildung und Umschulung vor: (v.r.) Sven Ohligschläger, Markus Kaufer und Wilhelm Grafen.

News vom 08.05.2024So viele Chancen im Handwerk

Jobsuche: Kammer und Agentur für Arbeit informierten. Betriebe zeigen Engagement.

Aachen. „Handwerk hat Zukunft – jetzt erleben“ – unter diesem Motto stand eine Informationsveranstaltung der Handwerkskammer Aachen und der Bundesagentur für Arbeit Aachen-Düren im Bildungszentrum BGE Aachen. Hier wurden Menschen, die gerade ohne Job sind, sowie Geringqualifizierten in den Werkstätten verschiedene Berufsfelder vorgestellt: Elektro, Metallbau, Drehen/Fräsen, Sanitär-Heizung-Klima. Die Teilnehmer konnten sich auch am Schweißsimulator ausprobieren. Darüber hinaus gab es am Beratungsstand der Agentur für Arbeit und in einem Vortragsteil im Hörsaal viele Informationen über die Möglichkeiten und Chancen im Handwerk.

Für Elektrotechnikermeister Sven Ohligschläger, Geschäftsführer eines Elektrobetriebs in Würselen und Obermeister der Fachinnung für Elektrotechnik Aachen, war es selbstverständlich, bei der Veranstaltung für das Handwerk zu werben und über den eigenen Werdegang zu berichten. Ohligschläger, der das Unternehmen vor 14 Jahren übernommen hat, ist die Fachkräftesicherung sehr wichtig. Sein Betrieb beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeiter. Er hat Beschäftigte, die früher bei Continental gearbeitet haben. Ein Teil seiner Leute hat sich umschulen lassen. „Die Qualifikation, die man mitbringt, ist gar nicht so entscheidend“, sagte der Elektrotechnikermeister, „denn es gibt viele Möglichkeiten, im Handwerk Fuß zu fassen. Das Handwerk sei innovativ. Und anstatt sich auf der Straße aus Protest festzukleben, riet Ohligschläger, ins Handwerk zu kommen. „Denn wir sind Klimaveränderer.“ Die Berufe im Handwerk seien nicht nur sehr wichtig, um die Klimawende zu bewältigen, sondern machten auch unheimlich viel Spaß und sorgten für Erfüllung. Er als Unternehmer sieht seine Aufgabe auch darin, seinen Beschäftigten Möglichkeiten zu eröffnen, ihre individuellen Bedürfnisse und persönlichen Anforderungen mit der beruflichen Tätigkeit unter einen Hut zu bekommen.

Markus Kaufer, Prokurist beim Aachener Sanitärunternehmen Theod. Mahr Söhne GmbH, informierte über das breite Tätigkeitsfeld seines Betriebs sowie seinen beruflichen Werdegang und Aufstieg im Handwerksbetrieb. In seinem Vortrag wurde deutlich, wie abwechslungsreich die Arbeit in diesem Wirtschaftszweig sein kann und was man alles mit den eigenen Händen erschaffen kann.

Zwei Mitarbeiter der Handwerkskammer Aachen, Pia Ludwigs und Daniel Lange, berichteten über ihre Laufbahn und ihre Tätigkeit bei ihrem Arbeitgeber, der auch in handwerklichen, aber natürlich auch in kaufmännischen Berufen ausbildet. Pia Ludwigs, Kauffrau für Büromanagement und auf dem Weg zur Betriebswirtin, ist bei der QualiTec, einer 100-prozentigen Tochter der Handwerkskammer, Ansprechpartnerin für Umschulungen und geförderte Maßnahmen. Daniel Lange arbeitet als Materialprüfer im Prüflabor. Seine Botschaft an das Publikum: „Handwerk macht Laune.“ Wilhelm Grafen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, betonte, dass der Start im Handwerk grundsätzlich jederzeit möglich wäre, eine Ausbildung könne immer beginnen.

Die Agentur für Arbeit Aachen-Düren stellte ihre Unterstützungsangebote vor. Dazu gehören auch Kurse zur Vorbereitung auf eine Ausbildung oder Umschulung. Sie ist Anlaufstelle zur Beratung und zeigt die verschiedenen Wege zum Berufsabschluss auf. Sie informiert auch darüber, wie sich Umschulungen möglicherweise verkürzen lassen und welche Förderungen es gibt, zum Beispiel auch für die Betreuung von Kindern bis zum Alter von 15 Jahren. Reizvoll für Einsteiger sind auch die Prämien für das Bestehen der Zwischen- und der Abschlussprüfung. Ganz klar. Eine erfolgreiche Berufsausbildung lohnt sich.