News vom 28.11.2022Sachverständigentag: Kommunikation mit Richtern

Zum besseren Verständnis

Aachen. Endlich wieder in Präsenz! Nachdem die letzten beiden Sachverständigentage der Handwerkskammer Aachen aufgrund der Corona-Pandemie „nur“ in Form von Videokonferenzen stattfinden konnten, begrüßte der HWK-Hauptgeschäftsführer, Georg Stoffels, die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen der Kammer zu dieser traditionsreichen Veranstaltung endlich wieder in Präsenz auf Gut Rosenberg. Der Infotag stand unter dem Motto „Sich besser verstehen. Gutachterliche Tätigkeit trifft auf richterliches Denken.“

In einem sehr kurzweiligen und praxisgerechten Vortrag im Dialogformat stellten Dr. Tobias Friedhoff, Richter am Landgericht Frankfurt am Main (zurzeit abgeordnet an den VII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes), und Walter Heinrichs, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Metallbauerhandwerk, häufige Probleme, Fallstricke und praktische Hilfen im Hinblick auf die Kommunikation zwischen Gericht und Sachverständigen bei der Erstellung von Gutachten vor. Ganz besonders wichtig sei die kontinuierliche Kommunikation, um die beiden sprachlichen und gedanklichen Welten der Juristen und der Sachverständigen konstruktiv und gewinnbringend zusammenzubringen.

Dr. Friedhoff erläuterte den Ablauf eines Zivilprozesses und die Rolle des Gerichtes sowie der vom Gericht beauftragten Sachverständigen. Heinrichs berichtete aus der Praxis als Sachverständiger und gab dabei zahlreiche Tipps, unter anderem zu den Themen: Vorschuss für den Sachverständigen, Organisation des Ortstermins, Rechnungsstellung gegenüber dem Gericht. Die beiden Referenten nahmen während ihres Vortrags zahlreiche Wortmeldungen der Anwesenden auf und beantworteten viele Fragen.

Corona und Vergütung
Nach dem Vortrag erläuterte Assessor Karl Fährmann, Leiter des Sachverständigenwesens bei der Handwerkskammer Aachen, aktuelle Entwicklungen, hier insbesondere die aktuelle Rechtsprechung zum Thema Corona und die Vergütung von Sachverständigen. Ferner gab er einen kurzen Überblick über den Stand der Digitalisierung in der Kommunikation mit den Gerichten. Danach bestand für die Sachverständigen die Möglichkeit zum persönlichen, kollegialen Austausch, von der nach zwei Jahren Pause reichlich Gebrauch gemacht wurde.