Besseres Klima durch weniger Abgase. Die Umstellung auf alternative Antriebe ist in Handwerksbetrieben im Gange. Zur Umsetzung der Mobilitätswende sind jedoch bürokratiearme und mittelstandsgerechte Förderprogramme Voraussetzung.
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Besseres Klima durch weniger Abgase. Die Umstellung auf alternative Antriebe ist in Handwerksbetrieben im Gange. Zur Umsetzung der Mobilitätswende sind jedoch bürokratiearme und mittelstandsgerechte Förderprogramme Voraussetzung.

News vom 13.09.2023Mobilitätswende braucht verlässliche Förderpolitik

Umweltbonus für Betriebe läuft ersatzlos aus. Handwerk fordert neues Konzept.

Berlin. „Die Mobilitätswende findet nicht nur mit, sondern auch im Handwerk statt: Die Modernisierung der betriebseigenen Fuhrparks und die Umstellung auf alternative Antriebe schreitet in den Betrieben voran.“ Da hat Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) zum Auslaufen des Umweltbonus für gewerbliche Nutzer am 31. August 2023 gesagt. Diese Prämie habe sich als praxistaugliche Fördermaßnahme erwiesen und teils sehr kostspielige Investitionen ermöglicht. Dass dieses bewährte Instrument nun ersatzlos auslaufe, sei angesichts des Förderbedarfs wie der klimapolitischen Zielsetzungen unverständlich.

Förderprogramme haben eine zeitlich begrenzte, aber wichtige Übergangsfunktion: Gerade bei den gewerblich genutzten Pkws und Nutzfahrzeugen seien die Preisunterschiede zwischen konventionellen und alternativen Antrieben nach wie vor sehr hoch, so Schwannecke. Zudem kämen geeignete Fahrzeugmodelle wie E-Transporter, die im Betriebsalltag als „mobile Werkstatt“ genutzt werden können, erst nach und nach auf den Markt. „Dass der Umweltbonus nun im gewerblichen Bereich auslaufen soll, droht den erst beginnenden Hochlauf der Elektromobilität in Handwerk und Mittelstand nun zu bremsen“, sagte der ZDH-Generalsekretär.

Die Modernisierung gewerblicher Fuhrparks spielt laut Schwannecke auch für die klimapolitischen Zielsetzungen der Bundesregierung eine zentrale Rolle, die sich jedoch so in der Förderpolitik nicht widerspiegele. „Für die im Handwerk stark verbreiteten Pkw – Kombis, Kleinbusse und Pick Ups – gibt es ab September 2023 kein praxistaugliches und mittelstandsgeeignetes Förderprogramm mehr, das denselben Erfolg wie der Umweltbonus verspricht“, kritisierte Schwannecke.

Bürokratiearme und mittelstandsgerechte Förderprogramme seien für eine beschleunigte Mobilitätswende eine entscheidende Voraussetzung, heißt es beim ZDH. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) seien daher gefordert, ein abgestimmtes Konzept vorzulegen, um den Übergang zur Elektromobilität im mittelständischen Gewerbe zu unterstützen und damit das Handwerk in die Lage zu versetzen, Mobilitätswende und Antriebswandel vollumfänglich mitzugestalten. (foto)red


„Dass der Umweltbonus nun im gewerblichen Bereich auslaufen soll, droht den erst beginnenden Hochlauf der Elektromobilität in Handwerk und Mittelstand nun zu bremsen.“

Holger Schwannecke, Generalsekretär
des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH)