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News vom 12.10.2023Lehrlinge bleiben Ausbildungsbetrieben öfter treu

Studie liefert ermutigende Ergebnisse. Bei der Berufsorientierung gibt es noch viel zu tun.

Berlin. „Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass es Handwerksbetrieben zunehmend besser gelingt, ihre Auszubildenden nach der Abschlussprüfung dauerhaft an den Betrieb zu binden“, sagt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), zu den Ergebnissen einer Studie des Ausbildungspanel Handwerk vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Die Resultate seien für Betriebe ermutigend, sich dafür zu entscheiden, die künftigen Fachkräfte im eigenen Betrieb auszubilden. Zahlreiche Unternehmen handelten bereits danach und nutzten bewusst die duale Ausbildung, um somit ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern. Die Verbleibquote im Betrieb weise demnach keine Unterschiede zwischen Ausbildungsabsolventen mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit auf oder zwischen Absolventinnen mit Hauptschul- oder Realschulabschluss. „Das unterstreicht die hohe Integrationsleistung einer erfolgreich abgelegten handwerklichen Berufsausbildung“, so Schwannecke.
Im Handwerk gibt es aktuell noch über 31.000 offene Ausbildungsplätze, das sind tausendfach ungenutzte Bildungs- und Karrierechancen für junge Menschen. „Um die Handwerksbetriebe bei ihrer Fachkräftenachwuchssicherung zu unterstützen, muss die berufliche Ausbildung gestärkt und politisch endlich Maßnahmen ergriffen werden, die zu einer gleichwertigen Behandlung beruflicher und akademischer Ausbildung führen“, sagte der ZDH-Generalsekretär.

Dabei muss sich laut Schwannecke die Bundesregierung der im jüngsten OECD-Bildungsbericht für Deutschland festgestellten „Bildungspolarisierung“ aktiv stellen. „Besonders an Gymnasien erfahren junge Menschen noch viel zu selten von den vielfältigen Handwerksberufen, den möglichen Bildungsabschlüssen und Karriereoptionen bis hin zu Unternehmensgründungen und Betriebsübernahmen. Daher müssen Bund und Länder die Berufsorientierung stärken und an allen allgemeinbildenden Schulen und gerade auch an Gymnasien die Informationen über die Optionen der beruflichen Bildung stets zu einem festen Bestandteil der Berufsorientierung machen. Hierbei gilt es, die Wirtschaft und das Handwerk vor Ort stärker einzubeziehen“, sagte er. Mit Blick auf leistungsschwächere Jugendliche müssten die Unterstützungsangebote, die es im Ausbildungsbereich gibt, bei Kleinst- und Kleinbetrieben, Ausbildungsinteressierten und Auszubildenden besser bekannt gemacht werden. Die Instrumente „Einstiegsqualifizierung“ und „Assistierte Ausbildung flexibel (AsAflex)“ müssten flächendeckend angeboten und verstärkt beworben werden.