Europamarkt Aachen 2023
Handwerkskammer Aachen - Elmar Brandt
Der unvergleichliche Flair entsteht alljährlich am ersten September-Wochenende durch die bewundernde Anerkennung, die die zahlreichen Besucher des Europamarktes den talentierten Kunsthandwerkern und Handwerksdesignern entgegenbringen.

News vom 05.09.2023Kunsthandwerk vom Feinsten

Europamarkt am ersten September-Wochenende mit rund 300 Ausstellern und Tausenden begeisterten Gästen.

Aachen. Rund 300 Aussteller aus ganz Europa haben am ersten September-Wochenende Tausende Besucherinnen und Besucher beim Europamarkt in der Aachener Innenstadt mit ihren Produkten und Arbeiten begeistert. Seit 1976 organisiert die Handwerkskammer Aachen die beliebte Schau und setzt seit Jahrzehnten auf Qualität im Handwerksdesign.

„Wir freuen uns, dass wir, auch mit der Unterstützung unserer langjährigen Ausstellerinnen und Aussteller, viele neue, qualitativ hochwertige Stände präsentieren können“, sagte Beate Amrehn, Formgebungsberaterin der Handwerkskammer Aachen und Organisatorin des Marktes. 60 neue Aussteller wurden aus der Vielzahl der Bewerbungen ausgewählt und für gut befunden. Von A wie Alpakawolle über H wie Handspielpuppen und K wie Keramik bis Z wie Zauberburgen präsentierten die Aussteller eine große Bandbreite an Kunsthandwerk vom Feinsten. Der historische Stadtkern wurde zum Ort der schönen, aber auch praktischen Dinge, Ideen und Fantasien.

Spannende Geschichten

Was diesen Markt so besonders macht, ist die Ruhe, die sich mit einer entspannten Atmosphäre auf den Plätzen rund um Dom und Rathaus vereint. Dieses unvergleichliche Flair entsteht alljährlich am ersten September-Wochenende durch die bewundernde Anerkennung, die die zahlreichen Besucher des Europamarktes den talentierten Kunsthandwerkern und Handwerksdesignern entgegenbringen.

In dieser einzigartigen Atmosphäre entstehen Dialoge zwischen den Gestaltern und den neugierigen Besuchern. In diesen Gesprächen wird über die Techniken diskutiert, die zur Herstellung der Kunstwerke verwendet wurden, sowie über die oftmals spannenden Geschichten hinter den Objekten. Dieser besondere Austausch schafft eine Bindung zwischen den Kunsthandwerkern und ihren Kunden, die unabhängig von der Preisspanne der erworbenen Unikate ist – sei es eine Tasche, ein Tisch, ein Hut, eine Stein- oder Metallskulptur, seien es Schuhe, Schalen oder Schmuck.

Auf eine „Reise nach Paris“ lud Anett Utz ihr Publikum ein. Mit ihrem dreiteiligen Hut, der diesen Namen trägt und sich beliebig kombinieren lässt, kann frau natürlich auch bestens über den Europamarkt flanieren im Schatten von Dom und Rathaus statt Notre Dame und Eiffelturm. Die Inhaberin von „AnRa Mode & Accessoires“ in Rothenburg ob der Tauber ist zum ersten Mal als Ausstellerin auf dem Europamarkt. Eine Kundin hatte ihr den „wunderschönen Markt“ ans Herz gelegt.

Richtig scharf zur Sache geht es auf dem Katschhof. Achim Wirtz, Tim Wagendorp und Gert van den Elsen bringen zusammen 100 Jahre geballte Messererfahrung mit sich. Sie sind Mitglieder der „Belgian Knive Society“, eine internationale Vereinigung von Messermachern und -sammlern. Sie stellen bereits seit 2001 auf dem Europamarkt aus und können sich natürlich über viele Stammkunden freuen.

Warum sie Jahr für Jahr mit dabei sind? „Weil es Spaß macht, weil es ein schöner Markt ist, weil ich Aachen liebe“, bringt der Würselener Achim Wirtz es auf den Punkt. Dass sie wirklich Spezialisten ihres Fachs sind, kommt im individuellen Gespräch ans Licht. Der eine wird gerne vom Deutschen Klingenmuseum in Solingen um Rat gefragt, der andere wird regelmäßig von der belgischen Polizei kontaktiert, er arbeitet sozusagen bei „CSI Messer“ und hilft beim Auflösen von Morddelikten mit Messern. Nebenbei hat man eine Kriegsaxt für Schauspieler Nicolas Cage im Film „Mandy“ geschmiedet und auch das Taschenmesser für die Französin Hélène in der beliebten Netflix-Serie „Killing Eve“. Achtung brutal! Ursprünglich sollten die Füße mit einem Schweizer Victorinox Taschenmesser abgeschnitten werden. Nichts gegen die Marke, aber für das Vorhaben? „Das ist so, als ob man eine Bank mit einer Banane überfallen will. Das habe ich den Filmemachern erklärt“, sagte Tim Wagendorp lachend.

Designforum mit interessanten Einblicken

Beim Designforum in der Aula Carolina präsentierten sich junge Handwerksdesignerinnen und -designer mit ungewöhnlichen Objekten und Ideen. Sie konnten sich so bei der interessanten Kontakt- und Trendbörse darstellen und sich auf dem Weg in die Selbstständigkeit ausprobieren. Dieses Jahr fand dort keine Verkaufsausstellung statt, sondern zeigten die Studierenden des 3. und 5. Semesters ihre Projektarbeiten und repräsentierten damit das Studium an der Akademie für Handwerksdesign der Handwerkskammer Aachen.

Die Ausstellung gab interessante Einblicke in das Studium auf Gut Rosenberg. Aus dem 5. und 3. Semester wurden unter anderem Stuhlentwürfe und Prototypen, Teppichentwürfe und fertige Teppiche sowie Marionetten, Fotoarbeiten und typographische Arbeiten ausgestellt. Am Eingang der Aula wurde das Publikum von einem modifizierten Nachbau des Kaiserthrons empfangen.

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