News 06.06.2023Handwerk wehrt sich gegen Bleiverbot

Nutzung muss bei strengem Arbeitsschutz weiter möglich sein.

Berlin. Anlässlich der Debatte im Bundesrat zu den Grenzwerten für Blei in der europäischen Chemikalienverordnung setzt sich der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) dafür ein, dass handwerkliche Tätigkeiten unter Anwendung von Blei möglich bleiben.

„Es ist wichtig, dass sich die Mitglieder des Bundesrates mit der Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zu den Grenzwerten für Blei und seine anorganischen Verbindungen beschäftigen. Auch künftig müssen die Grenzwerte für Blei so ausgestaltet werden, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern keinen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt werden und gleichzeitig handwerkliche Tätigkeiten unter Anwendung von Blei möglich bleiben“, sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke.

Es gebe Verwendungen wie beispielsweise beim Orgelbau, bei denen Blei nicht durch andere Werkstoffe ersetzbar sei. In anderen Bereichen gebe es keine gleichwertigen und nachhaltigen Alternativen. Schwannecke: „Daher ist es richtig und wichtig, dass Arbeiten mit Blei und Bleiverbindungen weiter von qualifizierten Fachkräften unter Berücksichtigung strenger arbeitsschutzrechtlicher Vorgaben ausgeübt werden dürfen.“

Die in der Richtlinie geplante Senkung der Grenzwerte bei Blei würde den Umgang mit dem Stoff teils erheblich erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf das Handwerk, weil Handwerksbetriebe Blei für unterschiedliche, vielfach sehr spezifische Verwendungen nutzen, die zum Teil dem Erhalt von Kulturgütern, darunter Baudenkmälern, historischen Gegenständen und Musikinstrumenten, dienen. „Auch beim Bau von Strahlenschutztüren für den medizinischen Bereich spielt Blei eine zentrale Rolle“, so der Generalsekretär.

Aktuell empfiehlt der Bundesrat der Bundesregierung sich bei der Einführung neuer Grenzwerte dafür einzusetzen, dass die Verwendung von Blei in der Denkmalpflege und Restaurierung weiterhin möglich bleibt; ebenso für Orgelbauer und Musikinstrumentenbauer.