Pressemitteilung vom 16.11.2022Energiekrise: Handwerk und Bevölkerung brauchen Planungssicherheit
Handwerkskammer Aachen für Überbrückungshilfen und Härtefallfonds.
Euskirchen. „In vielen energieintensiven Betrieben brennt die Hütte in Anbetracht der extrem steigenden Gas- und Energiepreise. Viele Unternehmen haben zuletzt Briefe von ihren Versorgern mit Preissteigerungen von bis zu 300 Prozent erhalten.“ Das betonte Marco Herwartz, Präsident der Handwerkskammer Aachen (HWK), heute auf der Vollversammlung der Kammer in Euskirchen. Er appellierte in diesem Zusammenhang an die Bundesregierung, den heute bekannt gewordenen Gesetzesentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Gas- und Strompreisbremse schnellstmöglich im Kabinett zu beraten und anschließend ins parlamentarische Verfahren zu geben.
„Bisher geht das alles zu langsam! Jetzt müssen schnell verbindliche Entscheidungen getroffen werden, damit sowohl die Handwerksbetriebe als auch die Bürger Planungssicherheit bekommen, wie sie durch die anstehenden Wintermonate kommen“, so Herwartz weiter. Die Konsequenzen für die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft wären fatal, wenn Unternehmen im großen Stil in die Insolvenz gingen. „Dann ist es mit dem Wohlstand und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt schnell vorbei“, befürchtete der HWK-Präsident.
Da nach aktuellen Planungen die Gaspreisbremse erst ab März 2023 greifen solle, müssten stark betroffene Betriebe im Januar und Februar bangen und bibbern. „Von daher schlagen wir als Handwerksorganisation vor, 50 Prozent Rabatt auf die Gasabschlagszahlungen von Januar und Februar zu gewähren. Kommt die Gaspreisbremse später, dann auch länger“, betonte Herwartz. Zudem sollte es einen Härtefallfonds geben. „Hiermit sollten insbesondere kleine und mittlere Unternehmen entlastet werden, die trotz des Aussetzens des Dezemberabschlags und der Strom- und Gaspreisbremse besonders stark von den Energiekostensteigerungen betroffen sind“, so Herwartz abschließend.