News vom 15.10.2024Bürokratie abbauen, Kosten senken, Fachkräfte sichern
Aachen. „Das Handwerk steht am Scheideweg. Wenn die Politik jetzt nicht handelt, droht eine Schwächung einer der wichtigsten Stützen unserer Wirtschaft“, warnt Marco Herwartz, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Aachen.
Eine HWK-Umfrage mit Rückmeldungen von über 750 Handwerksbetrieben aus der Region offenbart klare Forderungen: Die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks ist durch steigende Kosten, überbordende Bürokratie und einen wachsenden Fachkräftemangel gefährdet. Die Betriebe brauchen rasche und entschlossene Maßnahmen von der Bundesregierung, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Mehr als 83 Prozent der Handwerksbetriebe fordern eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast.
Zudem drängt das Handwerk auf einen schnellen Abbau der Bürokratie, die von über 66 Prozent der Betriebe als enormes Problem genannt wird.
>>Die Flut an Dokumentations- und
Nachweispflichten lähmt unsere Betriebe.
Sie wollen sich auf ihre Arbeit konzentrieren, nicht auf Formulare.
Hier braucht es eine spürbare Vereinfachung der Prozesse,
damit das Handwerk entlastet wird<<,
fordert Herwartz.
Ein weiteres drängendes Thema sind die hohen Energiekosten, die für mehr als die Hälfte der Befragten (51,9 Prozent) eine große Belastung darstellen. „Die Energiepreise sind weiterhin zu hoch, und das trifft zahlreiche energieintensive Handwerke mit voller Härte. Hier muss die Politik umgehend eingreifen, um die Betriebe zu entlasten“, fordert Herwartz.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass viele Handwerksbetriebe Investitionen in moderne Technologien und Infrastrukturen nur schwer stemmen können. Fast ein Viertel der Betriebe (24,9 Prozent) plädiert daher für mehr Zuschüsse und Sonderabschreibungen auf Investitionen.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist der Fachkräftemangel, der 22,5 Prozent der Betriebe akut betrifft. „Wir brauchen nicht nur vereinfachte Verfahren zur Einwanderung von Fachkräften, sondern dringend auch eine Aktivierung inländischer Potenziale. Nur so können wir sicherstellen, dass das Handwerk auch in Zukunft genügend qualifizierte Mitarbeiter hat“, erklärt Herwartz.