News vom 07.11.2023Anpacken statt schlummern
NRW-Arbeitsminister Laumann diskutiert auf seiner Fachkräftetour in der Region Aachen mit Wirtschaftsvertretern
Aachen. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich in der Region Aachen über die Fachkräftesituation vor Ort informiert. „Über alle Branchen hinweg werden händeringend Arbeitskräfte gesucht. Es schlummern erhebliche ungenutzte Potenziale in unserem Land, die wir besser erschließen und nutzen müssen. Dazu gehören unter anderem junge Menschen mit Startschwierigkeiten und Geflüchtete mit einer Bleibeperspektive.”, betonte er.
Beim von der Regionalagentur Aachen organisierten „Fach- und Arbeitskräfte-Summit“ im Medienhaus Aachen diskutierte Laumann mit über Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften und Organisationen über erfolgversprechende Lösungen bei der Fach- und Arbeitskräftesicherung.
„Wenn NRW Berufsbildungsland Nummer eins in Deutschland werden will, brauchen wir eine bessere Berufsorientierung an den Schulen, vor allem an den Gymnasien. Zudem wäre die Wiedereinführung des Werkunterrichts ein wichtiger Baustein, wieder mehr junge Menschen für handwerkliche Berufe und eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern“, betonte dabei Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen.
Stoffels stellte die Attraktivität der gut 130 Handwerksberufe heraus und wies auf ihre Bedeutung hin. 30 Gewerke seien klimarelevant und somit sicherlich auch für junge Menschen interessant. Wichtig sei es, Anreize für Lehrlinge zu schaffen wie zum Beispiel ein Azubi-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr. Stoffels forderte auch, dass alles dafür getan werde, die Schulabbrecherquote zu senken und junge Menschen nicht zu lange in Übergangssystemen zu lassen, sondern sie möglichst rasch in Ausbildungsverhältnisse zu vermitteln.
„Das größte Potential an Fach- und Arbeitskräften in unserer Region sind junge Menschen und Frauen. Allein in der Städteregion Aachen sind 6.000 junge Leute unter 25 Jahren beim Jobcenter registriert, die zwar fast alle einen Schulabschluss, aber keinerlei berufliche Bildung haben. Dazu leisten wir uns insbesondere bei Frauen ein hohes Maß an Verschwendung von Arbeitskräften durch Minijobs“, so Ralf Woelk, Geschäftsführer DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) Region NRW Süd-West.
Im neuen NRW-Programm „Ausbildungswege NRW” werden mit der Hilfe von Coaches unversorgte, ausbildungsinteressierte junge Menschen für eine duale Ausbildung gewonnen und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt. Zugleich erhalten Betriebe Hilfe bei der Besetzung ihrer freien Ausbildungsstellen. Hierfür stellt die Landesregierung jährlich insgesamt rund 17 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Landeshaushalt bereit.